TakteSchlägeFigurTeil A
1-26Set Advancing, dabei Partner linksschultrig passieren. Zum Partner umdrehen.
Am Ende dieser Bewegung kann man näher am Partner stehen bleiben, damit die anschließende schnelle Ronde weniger gehetzt getanzt werden kann.
9-1624Crossing Acrosses
Beim Platztausch im 9. Takt kann man zu Beginn gefassst bleiben und seinen Nachbarn so an sich vorbei ziehen.
Die Mühle im 10. Takt kann etwas länger getanzt werden, als für nur 3 Schritte. Jedoch muss spätestens auf den 5. Schlag losgelassen werden, damit Paare 1 und 4 rechtzeitig in die Mitte tanzen können.
Teil B
17-2424(Interlocking) Gypsy Hey linksschultrig
Man tausch immer mit der selben Person in der Hecke. Auch bei allen weiteren Durchgängen bleibt es die selbe Person. Man kann sich diese “Special Person“ oder “Trail Buddy“ also für den Rest des Tanzes merken.
Man sollte unbedingt darauf achten, nicht zu schnell oder zu langsam in der Hecke zu werden. Besonders für das Gypsy sollte man kurz einen Zahn zulegen, da der Weg etwas länger wird.
25-3124B2-Teil (Mühlen & Chases)
Hier wird der Tanz verhältnismäßig langsam. Die Tänzer sollten darauf achten, nicht zu schnell zu tanzen!
27-3012An den Enden: linke Mühle
Hier verlieren P1 und P4 ihren Partner in den Mühlen. P2 und P3 tanzen mit ihrem Partner in den Mühlen. Mrs. Jamieson scheint eine sehr selbstbestimmte Dame zu sein. Sie führt nahezu alle Figuren in diesem Tanz an und wirft nur zu Beginn einen kurzen Blick auf ihren Partner. Und wenn sie zum Ende des Tanzes wieder in seine Richtung tanzt und ihn sehen könnte, dreht sie sich einfach um – und zieht entschlossen in eine ganz andere Mühle weiter!
Wir gönnen es ihr von Herzen, dass dieser Tanz ihr ganz gewidmet ist – schließlich trägt er nicht nur ihren Namen, sondern scheint auch ihr Lieblingstanz zu sein.
Entstehungsgeschichte
Als Jenny eines Tages bei uns die Melodie Mrs. Jamieson’s Favourite anspielte, war ich sofort verliebt. Natürlich fragte ich mich direkt, ob es zu dieser schönen Melodie schon einen Tanz gibt. Dasselbe hatte sich Jenny auch schon gefragt – sie konnte mir also gleich sagen, dass sie nichts gefunden hatte. Wir beide waren darüber ziemlich überrascht.
Wie sich später herausstellte, hatte auch sie mit dem Gedanken gespielt, zu dieser Melodie einen Tanz zu choreographieren – leider wusste ich davon nichts. Erst als mein Tanz fast fertig war, erfuhr ich davon. Schade! Ich wäre sehr neugierig gewesen, welche Ideen sie dazu entwickelt hätte.
Es hat lange gedauert, bis ich selbst eine passende Choreographie gefunden hatte. Der Anfang mit den Sets und Ronden war allerdings schnell klar – ich wollte diese aus dem Scottish Country Dance bekannte Figur unbedingt einmal in einem ECD-Tanz unterbringen. In meinem Kopf passte die Variante von Copious Notes auch gut zur Figur – auch wenn mir bewusst war, dass sie recht schnelle Bewegungen erfordert. Wie schnell sich das tatsächlich anfühlen würde, merkte ich erst beim Tanzen mit Musik – und das natürlich erst, als der Tanz schon fast komplett stand.
Lange konnte ich mich für den weiteren Verlauf nicht auf konkrete Figuren festlegen – das Projekt pausierte daher eine Weile. Die zündende Idee kam mir schließlich bei der Vorbereitung auf ein Heckentraining in unserem Kurs. Ich suchte nach Tänzen mit parallelen Hecken auf den Seitenlinien – aber mir fiel kein passender ein.
Beim Nachdenken fiel mir auf, dass sich in einer parallelen 4er-Hecke jeweils zwei Personen aufeinander zubewegen. Was könnten diese also tun, anstatt einfach aneinander vorbeizutanzen? Ein einfacher Platzwechsel funktioniert nicht, da der Platz ja besetzt ist. Also müssten sie umeinander “loopen“ – so entstand die Idee eines ¾ Gypsy in der Mitte!
Musikalisch wollte ich die Hecke gern im B1-Teil platzieren – auch deshalb, weil sich danach der Fortschritt sonst nicht gut eingefügt hätte. Die Sets sollten dagegen den Anfang bilden. Für A2 und B2 musste ich also nur noch passende Figuren finden, die den Fortschritt sinnvoll ergänzen. Erste Ideen hatte ich durchaus: etwa, dass die mittleren Paare im A2 nach außen in eine Chase tanzen und im B2 Mühlen erscheinen könnten, um den A2-Teil aufzugreifen.
Aber der Fortschritt wollte in meinem Kopf einfach nie aufgehen. Ich dachte immer, er müsse ein 2x 4 1x 3 Fortschritt sein. Tatsächlich aber stand P1 am Ende proper auf Position P2 – was einem 3x 1 4x 2 Fortschritt entspricht. Es ist also dasselbe, nur gespiegelt. Ich hatte diese Version immer als “falsch“ verworfen – bis mich meine Kursmitglieder mehrfach darauf hinwiesen, dass es sehr wohl funktioniert.
Ein großes Dankeschön an alle, die sich an jenem Montagabend nach 22 Uhr noch die Zeit genommen haben, den Tanz auszuprobieren und über eine halbe Stunde hinweg mit mir zu analysieren, was funktioniert und wohin es führt.
Ebenso danke ich der Tanzgruppe aus Osterwieck, bei der ich den Tanz auf einer Feier ausprobieren durfte – und Ralf Kohlgraf, der dort dabei war und den treffenden Begriff “Gypsy-Hey“ geprägt hat.
Und mein besonderer Dank gilt Mara Shea von Copious Notes, die mir erlaubt hat, ihre wunderbare Version der Melodie für ein YouTube-Video zu verwenden.